ÜBER UNS
Gestartet im Turnen – sind wir groß geworden im Handball
Getreu dem Motto von Turnvater Jahn „frisch, fromm, fröhlich, frei“ kam Anfang des 20. Jahrhunderts seine bereits 1810 in der Nähe von Berlin gegründete Turnerbewegung in Kronau an. Aus diesem Motto stammen auch die „Vier F´s“, die in vielen Wappen von Turnvereinen enthalten sind, so auch im Vereinswappen der TSG Kronau.
Im August 1904 schlossen sich im damaligen Gasthaus „Grüner Hof“ 34 Männer zum „Turnverein Viktoria Kronau“ zusammen. Ihre Turner waren bereits vor dem Ersten Weltkrieg und wieder Mitte der 1920-iger sehr erfolgreich und zählten zur Süddeutschen Spitzenklasse. Den Damen gewährte man erst 22 Jahre später den Zutritt zum Verein.
1926 fand eine weitere Sportart in der katholischen männlichen Kronauer Jugend ihre Heimat – das Feld-Handballspiel, das weniger Jahre zuvor vom Berliner Sportlehrer Carl Schelenz erfunden wurde. Im jetzigen Gebäude des Kindergartens in der Neugasse, kam es im gleichen Jahr zur Gründung des Sportvereins „Deutsche Jugend Kraft“ (DJK). Erfolgreich wurde in dem jungen Verein nicht nur Handball, sondern auch Faustball gespielt und die Leichtathletik zählte zum Angebot. So ging bereits 1932 der Badische Meistertitel im Handball nach Kronau; kurz darauf folgte der Titel des Süddeutschen Meisters.
Die nationalsozialistische Zeit verhieß vor allem für die DJK nichts Gutes. Aufgrund des Verbots konfessionell geführter Vereine kam es im Juni 1935 zur Auflösung der DJK. Ihre Mitglieder mussten sich dem Turnverein Viktoria Kronau anschließen, der zugleich den Namen „Viktoria“ ablegen musste. Fortan lautet der Vereinsname „Turn- und Sportgemeinde Kronau“. Im Lauf der Zeit verschwindet nur noch das Gründungsjahr „1904“ aus dem Wappen der TSG.
So sehr der Zwangszusammenschluss bedauert wurde, so günstig war er für die weitere erfolgreiche Vereinsentwicklung, insbesondere im Handball. Die Vielzahl der Mannschaften in der Handball- aber auch in den anderen Sportabteilungen der TSG brachte bereits 1956 den Bau einer Turnhalle in die Diskussion der Mitgliederversammlung und der Gemeindeverwaltung. Zwölf Jahre später war die heutige Mehrzweckhalle der Gemeinde Kronau fertiggestellt und entwickelte sich zum Mittelpunkt des gesellschaftlichen Gemeindelebens.
Der Fußball fand leider keine Heimat in der TSG. Ein entsprechender Mitgliederantrag wurde vom damaligen Vorstand abgelehnt. In der Folge gründete sich ein zweiter Sportverein – der „VfR Olympia 1945 Kronau“. 1969 finden sich beide Vereine zum Zweck der Pflege und des Brauchtums rund um den Fasching zusammen und veranstalten gemeinsam die erste Prunksitzung in der Mehrzweckhalle. Zehn Jahre später entsteht aus dieser Zusammenarbeit die heutige „Kronauer Karnevalsgesellschaft – KroKaGe“.
Der große Mannschaftsbetrieb im Handball, die Angebote aus dem Breitensport und die ständige Suche nach freien Trainingsmöglichkeiten fordern die TSG. Die Mitgliederversammlung beschloss daher 1978 den Bau eines Kleinspielfeldes und zwei Jahre später den Bau eines Vereinsheimes. Das Kleinspielfeld ist mittlerweile der Handballhalle – Trainingsstätte der Rhein-Neckar-Löwen und Junglöwen – gewichen. Und ein Nachwuchsleistungszentrum mit Internat kam zu Beginn des 21. Jahrhunderts dazu.
Auch die TSG wächst weiter. 1973 gründete sich unter einem äußerst regen Zulauf die Frauen Gymnastikgruppe. In den 90-iger Jahren wurde unter ihrem Dach Basketball gespielt. Und heute? Heute ist die TSG Kronau mit ihren Rhein-Neckar-Löwen für Spitzenhandball in der Bundesliga bekannt. Doch auch im Turnen steht sie noch immer für Erfolg. So kämpfen ihre Turner gemeinsam mit der TG Kraichgau in der Landesliga Nord des Badischen Turnerbundes um den Meistertitel.


Jahrgang 1953/54